Welche Reaktionsmöglichkeiten gibt es?

Laut aktuellen Umfragen erleben Jugendliche Hate Speech in besonderem Maße, rund 91 Prozent von ihnen geben an regelmäßig mit solchen Inhalten konfrontiert zu sein. Ihre Erfahrungen können aber sehr unterschiedlich sein, je nachdem ob sie persönlich betroffen oder Zeug/innen des Geschehens sind. Die pädagogische Auseinandersetzung mit Hate Speech ist dementsprechend vielschichtig. In der Praxis hat das Phänomen dabei eine große Nähe zum Thema Cyber Mobbing. Zwar unterscheiden sich die Phänomene im Kern, in der Prävention können die Übergänge aber fließend sein. Ziele von Präventionsansätzen im Bereich Cyber Mobbing – insbesondere die Förderung von Medien- und Sozialkompetenz – sind so in großen Teilen übertragbar.

Ergänzend kommt hier aber eine gesamtgesellschaftliche Perspektive hinzu. Die Auseinandersetzung mit Hate Speech muss daher über eine reine Medienkompetenz hinausgehen und Diskriminierung, Vorurteile und Formen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit in den Blick nehmen. Auch eine geschlechtersensible Pädagogik, die Genderfragen und Sexualität aller Geschlechter in den Blick nimmt, liefert einen wichtigen Baustein zur Prävention von Hate Speech. Dies gilt ebenso für interkulturelle Ansätze oder die Thematisierung von Glaubensfragen in der Arbeit mit Jugendlichen.